Zu den Almen am Miemingerberg gehören die Hochfeldernalm, Marienbergalm und die Seebenalm. (Foto: Knut Kuckel)
Zu den Almen am Miemingerberg gehören die Hochfeldernalm, Marienbergalm und die Seebenalm. (Foto: Knut Kuckel)

Almen am Miemingerberg

Seit über 700 Jahren bewirtschaften Bauern der Gemeinden Mieming, Obsteig und Wildermieming die Almen hinter den Mieminger Bergen. In Urkunden taucht der Gemeindename Miemingerberg im Jahre 1318 zum ersten Mal auf.

Dazu gehörten die heute selbstständigen Gemeinden Obsteig, Mieming, Wildermieming und Mötz. 1833 wurden daraus eigenverantwortliche Gemeinden.

Zum Almenland Miemingerberg gehören noch heute die Hochfeldernalm, Marienbergalm und die Seebenalm. Im nachbarschaftlichen Umfeld liegen u.a. Simmeringalm und Tillfussalm.

Feldernalm im Gaistal – seit 1340 Alpe der Obermieminger Bauern

Die Feldernalm im Gaistal ist seit 1340 Alpe der Obermieminger Bauern. Obmann der Agrargemeinschaft Feldernalpe ist Andreas Scharmer aus Obermieming.

Martin Reich und Isabella Köhle (Foto: Andreas Fischer)
Martin Reich und Isabella Köhle (Foto: Andreas Fischer)

Die Hochfeldernalm bewirtschaften im Auftrag der Obermieminger Bauern Martin Reich und Isabella Köhle: „Unsere Alm mit wunderbarer Sonnenterrasse wird umrahmt vom Wettersteingebirge und der Miemingerkette! Im Sommer weiden ca. 200 Stück Galtvieh bei uns.“

Die Marienbergalm gehört zur Gemeinde Obsteig, gelegen westlich von Mieming am Miemingerberg. Die Alpe bewirtschaftet die Agrargemeinschaft Mieming/Barwies, unter ihrem Obmann Benedikt van Staa.

Caroline und Christian Soraperra (Foto: Privat)
Caroline und Christian Soraperra (Foto: Privat)

Um den Hüttenbetrieb der Marienbergalm auf 1.623 Metern Seehöhe kümmern sich Caroline und Christian Soraperra: „Mit der Bewirtschaftung der Marienbergalm, unterhalb des Marienbergjochs, ist ein Traum für uns in Erfüllung gegangen. Wir mögen die abwechslungsreiche und herausfordernde Alm-Arbeit, die Begegnungen und Gespräche mit den unterschiedlichsten Bergmenschen und gfrain ins auf Enkern Bsuach!

Sandra Wiggins, Tochter der Almpächter. (Foto: Knut Kuckel)
Sandra Wiggins, Tochter der Almpächter. (Foto: Knut Kuckel)

Die Seebenalm (1575 m) liegt im Mieminger Gebirge. Knapp 100 Höhenmeter oberhalb der Seebenalm liegt der der Seebensee. Die Seebenalm bewirtschaften die Bauern, Schaf- und Ziegenhalter der Agrargemeinschaft Untermieming, ihr Obmann ist Benjamin Kranebitter.

Benjamin Kranebitter, Obmann AG Seebenalpe (Foto: Knut Kuckel)
Benjamin Kranebitter, Obmann AG Seebenalpe (Foto: Knut Kuckel)

Die Agrargemeinschaft Seebenalpe/Untermieming ist eine sogenannte „Gemeindegutsagrargemeinschaft“ der Gemeinde Mieming. Den Alm- und Hüttenbetrieb bewirtschaftet die Familie Claudia und Gerhard Wiggins.

Der Hüttenbetrieb auf 1.813 Metern Seehöhebietet einen Panoramblick auf das Mieminger Plateau und weit hinein ins Inntal. Die Simmeringalm liegt im Bereich der Gemeinde Obsteig (früher auch Gemeinde am „Miemingerberg“).

Simmerinalm (Foto: Knut Kuckel)

Vom Gipfelkreuz des Simmering hat man unter anderem einen schönen Blick in Richtung Grünsteinscharte und Marienbergjoch.

Die Alm wird von Familie Aschbacher aus Niederthai bewirtschaftet. Bereits den dritten Sommer ist Wirtin Maria, die man als „Lilly“ kennt, mit Gatte Günter und den beiden Söhnen auf der Simmering Alm.

Simmering Alm – mit Blick auf die Mieminger Berge

Neben dem Gastronomiebetrieb muss sich Familie Aschbacher in den Sommermonaten um fast 300 Stück Weidevieh auf der Alm kümmern. Einige Kühe werden gemolken und aus der Milch werden unter anderem Graukäse und Butter hergestellt.

In den Geschichtsbüchern steht Wissenswertes über Herkunft und Sprache der Menschen am Miemingerberg:

Bei der Einwanderung der Bayern im 6. bis 7. Jh. über den Fernpaß nach Nassereith teilten sich die Sippen. Die einen zogen westwärts, die anderen wanderten über Tormunz den Holzleitensattel abwärts. Sie wurden sesshaft. Der bajuwarische Einfluss wird auch über die Ortsnamen mit den Endungen „ing“ und „hausen“ deutlich. Beispielsweise Haiming, Mieming, Inzing, Pfaffenhofen, Oberhofen, Fronhausen, Schneggenhausen, Affenhausen.

Die Mieminger Mundart ist verwandt mit der Bayerischen in Garmisch bzw. dem oberen Isartal. Sprachliche Wurzeln der Mieminger finden sich auch im oberen Inntal, Vintschgau und dem Engadin. Nachzulesen im Tiroler Mundartlexikon von Dr. Josef Schatz, erschienen im Jahr 1901.

Die Großgemeinde Miemingerberg umfasste das Gebiet von den Tannwiesen im Osten, dem Inn im Süden, den Zugspitzgrat im Norden und dem Roßbach im Westen.  

Zur Gründung des Stiftes St. Gertraud in Augsburg (im Jahre 1071) erhielt das Stift Güter in Ober- und Untermieming. Diese Güter gingen 1162 in den Besitz des bayerischen Benediktinerklosters Weihenstephan über. 

Meinrad II. stiftete 1288 zur Gründung des Klosters Stams mehrere Höfe auf „Miembingerperg“ gelegen.

Almwirtschaft am Miemingerberg – Bäuerliche Lebensformen

Almen am Miemingerberg (Fotos: Knut Kuckel)

Ich schreibe über Begegnungen aus dem Nahbereich. Von Hause aus Rundfunkjournalist, bin ich als Grenzgänger der Regionen gerne auch Europäer.