Die Hirten und ihr Vieh, die Bauern der Feldereralpe und alle, die beim Almabtrieb von der Hochfeldern Alm aktiv dabei waren, bekamen bei ihrer Ankunft in Obermieming viel Applaus. Für die körperliche Leistung von Mensch und Vieh beim Kraft zehrenden Almabtrieb, aber auch für die Gesamtleistung aller im heurigen Almsommer.
Am Samstag, dem 12. September 2015 feierten die Obermieminger Almbauern mit ihren Gästen beim Bauernhof der Familie Post ihr traditionelles Almfestl. Im Mittelpunkt der Geehrten stand Alm-Hirt Gerhard Wiggins. In den Reden von Almmeister Klaus Scharmer und Bürgermeister Dr. Franz Dengg wurde Gerhard Wiggins gleicherweise gelobt. Hinsichtlich seiner Bereitschaft heuer übergangsweise auf der Hochfeldern Alm zu arbeiten und für die Qualität seiner fachlichen Leistung.
„Die Feldereralpe wurde in den vergangenen 25 Jahren von der Familie Norbert und Pia Kluckner in hervorragender Weise geführt. Norbert Kluckner musste aus persönlichen Gründen im vergangenen Jahr seine Arbeit niederlegen. Für die Übergangszeit sprang Almhirt Gerhard Wiggins ein, beim wir uns für seine Leistungen hier und heute herzlich bedanken!“
Erster Gratulant war Bauernobmann Benedikt van Staa, der zu gleicher Zeit in kleinem Kreis mit seinen Hirten und Bauern in Barwies den erfolgreichen Almabtrieb von der Marienberg Alm feierte. „Das war für uns alle in vielerlei Hinsicht ein schwieriger Sommer. Die Schäden eines Murenabgangs am Marienbergjoch mussten beseitigt werden und das war für uns nur mit großem persönlichen Einsatz zu bewerkstelligen.“
Anstelle eines öffentlichen Almfestes bedanken sich die Almbauern der Marienbergalpe mit einer Bergmesse im August bei allen, die ihren segensreichen Anteil an einem gelungenen Weidesommer haben.
„Für uns sind die kommenden Monaten sehr ereignisreich“, sagte Almmeister Klaus Scharmer. „Ende August wurde auf der Hochfeldern Alm wegen notwendiger Umbauarbeiten der Hüttenbetrieb eingestellt und eine zweijährige Kalbin kam auf der Alm ums Leben. Deshalb haben wir unserer Tradition entsprechend darauf verzichtet, die Tiere beim Almabtrieb aufzuprostern.“
Unsere Bilder machen deutlich, was den Tieren beim Abtrieb von der Hochfeldern Alm, über Buchen, Telfs und Wildermieming nach Obermieming abverlangt wurde. Jüngere oder geschwächte Tiere genossen das Privileg im Viehwagen von Edi Thaler zurück aufs Mieminger Plateau geführt zu werden.
„Für die gesamte Bauernschaft in Mieming waren die politischen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit nicht leicht. Sie mussten viele Veränderungen hinnehmen, die auch für die Gemeindepolitik insgesamt belastend waren“, sagte Bürgermeister Franz Dengg. Vor diesem Hintergrund lobte er die sachliche Zusammenarbeit in jüngster Zeit. „Aus meiner Sicht sind wir auf einem guten Weg.“
Der Bürgermeister: „Besonders die Bauern in Obermieming haben meinen Dank verdient. Die Debatten um den notwendig gewordenen Generalumbau der Hochfeldern Alm im Zusammenhang mit Grundrechten waren für uns alle oft nervenauftreibend.“ An die Adresse der versammelten Bauernschaft richtete sich somit sein Dank. „Die Zusammenarbeit war immer sachlich und zielführend. Das verdient Respekt.“
Almmeister Klaus Scharmer bedankte sich bei „allen, die uns geholfen haben. Unter anderem der Freiwilligen Feuerwehr Mieming, die uns auf der kompletten Stecke begleitet hat. Allen, die sich an der Ausrichtung dieses Festes beteiligen. Dem Post Hannes für den Platz und den Strom und ein besonderer Dank geht an die vielen Freunde und Stammgäste unserer Hochfeldern Alm, die uns besuchen und alljährlich auch zum Almfestl kommen.“
Für die musikalische Unterhaltung sorgte ein Musikanten-Duo das früher bei den „Alpenrowdies“ mitspielte. Der Reinerlös des Almfestes zum Almabtrieb geht an den Verein zur Förderung der Josefskapelle in Obermieming.
Almabtrieb Hochfeldern Alm 2015 – Applaus für Hirten und Vieh. (Video: Andreas Fischer / Fotos: Knut Kuckel)